Von der Gründung bis heute – Die Geschichte des Musikvereins Ittendorf
Die Gründung 1921
Im Jahr 1921 wurde der Musikverein Ittendorf von zehn jungen Männern ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder waren Josef Schmid, Eugen Riether, Ferdinand Wegis, Otto Sieber, Gebhard Ainser, Ernst und August Maier, Stefan Stähle, Ludwig Winz, Eduard Widemann und Johann Wegis.
Erster Dirigent und Ausbilder war Josef Schmid aus Ahausen. Die erste Musikprobe fand am 12. Juli 1921 statt, während Eugen Riether als erster Vorstand fungierte. Die Musiker bezahlten ihren Dirigenten damals mit zwei Mark pro Probe und Mann. Zur Finanzierung der Instrumente leistete jedes Mitglied eine Vorauszahlung von 400 Mark.
Meilensteine in den Jahrzenten
Erste Auftritte und Erfolge (1921-1930)
Bereits am 23. November 1921 hatte der junge Verein seinen ersten öffentlichen Auftritt beim Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Wenige Tage später spielte die Kapelle bei der Einweihung des Ehrenmals.
Finanzielle Engpässe wurden durch die Werbung von 160 Passivmitgliedern überwunden, sodass der Verein aufblühte. Bei Wertungsspielen erzielte er beachtliche Erfolge, während eigene Konzerte und Tanzveranstaltungen zur Tradition wurden. 1927 erhielt der Musikverein seine erste eigene Uniform – mitfinanziert durch die Gemeindekasse und den damaligen Narrenverein.
Kriegszeit und Wiederaufbau (1933-1946)
Während der NS-Zeit war der Musikverein gezwungen, bei Propaganda-Veranstaltungen mitzuwirken. Ab 1939 wurden fast alle Musiker zum Kriegsdienst eingezogen, von denen fünf nicht zurückkehrten.
Bereits 1945 fanden erste Treffen der Heimkehrer statt, und 1946 konnte anlässlich einer Theaterveranstaltung das erste Nachkriegskonzert gespielt werden. Dank der Genehmigung der Besatzungsmacht durfte der Verein bald wieder offiziell auftreten und erzielte in den Folgejahren bei Wertungsspielen hohe Auszeichnungen.
Entwicklung in der Nachkriegszeit (1946-1980)
1959 ersetzte die Gemeinde die mittlerweile 32 Jahre alte Uniform durch eine neue. Beim 40-jährigen Jubiläum 1961 wurden verdiente Mitglieder geehrt, und zum 50-jährigen Jubiläum 1971 folgte eine weitere große Feier.
1972 gründeten einige Musiker eine Tanzkapelle, während die beliebten Gartenfeste ab 1985 als „Bockbierfeste“ ins Bürgerhaus verlegt wurden. 1973 endete eine Ära: Johann Wegis, der seit 1922 als Kassierer tätig war, übergab sein Amt nach über 50 Jahren an Karl Ainser.
Neue Uniformen und musikalische Erfolge (1974-2000)
1974 erhielt der Verein neue Uniformen, finanziert durch Alteisen- und Papiersammlungen sowie einen Zuschuss der Stadt Markdorf. Der Schlossbesitzer Böttger stiftete zudem die Ärmelabzeichen mit dem Ittendorfer Schloss.
Durch den Verlust des „Adlersaals“ als Konzertstätte wurde ab 1974 gemeinsam mit der Kapelle Riedheim jährlich ein Weihnachtskonzert in der Markdorfer Stadthalle durchgeführt. Der Musikverein wirkte ab 1977 aktiv am neu eingeführten Markdorfer Stadtfest mit und eröffnete 1979 das neue Bürgerhaus, welches ihm einen eigenen Proberaum bot.
Das 60-jährige Jubiläum 1981 wurde mit einem großen Fest gefeiert, und 1996 richtete der Verein zum 75-jährigen Bestehen eine große Ausstellung aus.
Die Gegenwart (2001-heute)
2001 ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Der Musikverein erhielt seine eigene Vereinsfahne, die seitdem bei allen feierlichen Anlässen präsent ist.
Der Verein wächst stetig weiter, pflegt Traditionen und setzt auf die Nachwuchsförderung. Mit einem abwechslungsreichen Jahresprogramm und vielen Auftritten ist der Musikverein Ittendorf ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Region.
Vereinsführung und Dirigenten
Vorstände des Musikvereins
– **1921-1946** Eugen Riether
– **1946-1958** Karl Hutter
– **1958-1961** Friedrich Lang
– **1961-1986** Herbert Pfleghaar
– **1986-2000** Berthold Pfluger
– **2000-2016** Thomas Braun
– **2016-2018** Anja Hille
– **seit 2018** Markus Steiner / Alexander Fuchs / Manuela Zurell
Dirigenten des Musikvereins
– **1921-1924** Josef Schmid
– **1924-1934** Karl Berner
– **1934-1939** Gebhard Ehrlinspiel
– **1945-1949** Alfons Winz
– **1949-1951** Willibald Görl
– **1951-1964** Josef Pfluger
– **1964-1970** Karl Aderhold
– **1970-1974** Martin Linke
– **1975-1989** Winfried Löhle
– **1989-2002** Christoph Guth
– **2002-2008** Margarethe Saltig
– **2008-2015** Markus Maier
– **2015-2016** Thomas Roth
– **2016-2017** Gerhard Thiel
– **2018-2025** Alexander Keller
– **seit 2025 Patrick Märte